Friedensgericht

Andreas Latzko

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Belletristik / Hauptwerk vor 1945

Beschreibung

Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Georg Gadsky saß, zum Ausgehen gerüstet, auf seinem Bett, ließ die Beine baumeln, und starrte mit verkniffenen Lippen ins Freie hinaus. Ein mattblauer Himmel wölbte sich über den schwarzen, schneesüchtigen Feldern, - Spatzen lärmten in den kahlen Pappeln vor der Kaserne, - der laue Wind, der durch die offenen Fenster ins Zimmer schlug, legte eine süße, lähmende Müdigkeit in alle Glieder, als stände der Frühling vor der Türe, und nicht das Fest der Tannenbäume und der verschneiten Dächer.<br><br>Es war der letzte Sonntag vor Weihnachten, der sogenannte "goldene" Sonntag der Warenhäuser; das erste Christfest in der Kriegszeit. Noch warf das ungeheure Ereignis landeinwärts keinen Schatten; keine Entbehrung und kein Zwang lastete auf den Daheimgebliebenen, nur die unbesetzten Stühle um den Familientisch ragten mit leiser Melancholie in die Adventfreude hinein. Ein Fieber hatte ganz Deutschland erfaßt; ein Erkenntlichkeitsrausch! Alle Welt griff nach dem Weihnachtsfest, wie nach der ersten Gelegenheit, den geplagten Lieben dort vorne ein gutes Wort zuzurufen; und wer als Zuschauer durch die Straßen ging, mußte meinen, es würden sämtliche Schätze der Stadt eilig verpackt, um hinausgeschickt zu werden zu den feldgrauen Kindern, die sich redlich eine reiche Bescherung verdient hatten von der Heimat.<br><br>Nur an der Kaserne rollte diese Welle von Gebefreudigkeit und Militäranbetung gleichgültig vorbei. Die Soldaten sahen, vor dem kleinen Postamt nebenan, die Menge sich stauen, Pappschachteln in allen Größen heransickern und hochgetürmt davonschwanken, standen neidisch am Fenster, und räsonnierten.

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