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Traum und Trauma. Erklärungen für Nathanaels Realitätsverzerrung in E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann"

Isabell Rieth

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Deutsche Sprachwissenschaft

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Nacht gilt im literarischen sowie künstlerischen und musikalischen Vorstellungsbereich als ein einschlägiger Topos, der Unheimlichkeit, Unklarheit, oftmals auch Unbehagen in die Wahrnehmung des Rezipienten schleust. Bekanntes wird durch den Filter der Nacht Unbekannt, Heimliches wird – auch nach Freuds Vorstellung – unheimlich, jede vormals bekannte Proportion wird im nächtlichen Licht verzerrt und die menschliche Wahrnehmung leistet einen Spagat zwischen Überempfindlichkeit und Unzuverlässigkeit. Dieser Zustand seelischer Entrückung ist Zentrum der sogenannten „Nachtstücke“, welche in der bildenden Kunst (Rembrandt, C. D. Friedrich), der Musik (Schumann, Bach, Chopin), sowie der Literatur (W. Wordsworth, E.T.A. Hoffmann) Einzug gefunden haben. Die Nachtstücke entfesseln, gerade in der musikalischen Rezeption, einen Zustand träumerischer Versunkenheit, wobei die orchestralische Formung der Emotionen eine neue Realität erschafft, die weniger mit den äußeren und mehr mit den inneren, durch die Musik evozierten Bildern gemein hat. Wie bei den musikalischen Nachtstücken bleibt auch bei Hoffmanns Der Sandmann die Wahrheit eine Frage des „Perspektivs“, des Blickwinkels, des Lichteinfalls auf das dargelegte Szenario. Es herrscht eine Ambivalenz aus erkennbar und unerkennbar, Licht und Schatten, Fokus und Unklarheit. Wenn die Töne eines Stückes das Verständnis für die Realität dirigieren, so erschaffen die von Nathanael häufig erwähnten „Farben“ seines verbalen Gemäldes eine ganz subjektive Wahrheit. Die verworrene Erzählstruktur, die Unklarheit zwischen Wahrheit und Gespinst sind zentral in Hoffmanns Sandmann, wobei das Unwissen über die erzählte Realität durch seine Unauflösbarkeit ein weites Spektrum an Interpretation bietet. Die erzählenden Medien des Textes sind Poeten, Künstler im Allgemeinen, die durch ihr „dichterisches Malen“ Dinge sichtbar machen, die unsichtbar sind. In vielerlei Hinsicht ergeben sich unschlüssige Realitätsinterpretationen bis hin zu Realitätsverzerrungen seitens des Hauptprotagonisten Nathanael. Diese Verzerrungen sind keineswegs ausschließlich der Nacht zuschulden, schließlich treten die Ungereimtheiten auch bei Licht zu Tage.

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Schlagwörter

Freud, E.T.A. Hoffmann, Trauma