Leseprobe
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Monde vor der Landung
Clemens J. Setz
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Belletristik / Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Beschreibung
Ein faszinierender, unorthodoxer Blick auf Querdenkertum und alternative Wahrheiten
Worms, Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Peter Bender, ehemals Fliegerleutnant des Deutschen Heeres, macht sich als Gründer einer neuen Religionsgemeinschaft und mit der Proklamation der sogenannten Hohlwelt-Theorie einen Namen: Die Menschheit, so diese Theorie, lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb derselben existiere nichts. Benders Gemeinde bleibt überschaubar, dennoch wird er wegen der Verbreitung aufwieglerischer und gotteslästerlicher Flugschriften zu einer mehrmonatigen Kerkerhaft verurteilt. Als sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten herumspricht, dass seine Frau Jüdin ist, wenden sich selbst seine engsten Gefolgsleute von ihm ab. Die Benders verarmen, die Repressionen gegen seine Frau werden bald unerträglich, bis die Familie 1942 verhaftet und deportiert wird. Nur der Sohn überlebt das Konzentrationslager.
In seinem lange erwarteten neuen Roman rekonstruiert Clemens J. Setz eine reale, so bewegende wie verstörende Lebens- und Familiengeschichte. Mehr noch ist Monde vor der Landung aber die Untersuchung der zerstörerischen Wahnwelt eines manischen Egozentrikers und die Veranschaulichung eines Querdenkertums avant la lettre: bestürzend aktuell, von unüberbietbarer sprachlicher und gedanklicher Originalität.
Rezensionen
» <em>Monde vor der Landung </em>ist ein packender Roman mit erstaunlichen Sprachbildern, mit einem schillernden Protagonisten, dessen Kopf »voller Geraschel« ist, »da drin ging’s zu wie im Eulennest«.«
»Monde vor der Landung ist ein grandioser Roman: unterhaltsam und lustig wie eine Komödie, bitterernst und traurig wie eine Tragödie. Ein gelungener Spagat und vielleicht sogar Setz'
»Man merkt, mit wie viel Vergnügen sich Setz auf seine Hauptfigur eingelassen hat und seine spinnerten Ideen ausbreitet, ohne sie zu werten oder sich darüber lustig zu machen.«
»Die kulturell, historisch und sprachlich ausgesprochen sensible Erzählinstanz ergreift niemals Partei und legt kein Urteil nahe. Auf diese Weise können Leser:innen ihren eigenen Zugang in die komplexe Thematik entwickeln und das soziale Abtriften eines trotz allem einnehmenden Menschen ›von Innen‹ erleben.«
»[Setz] beschert dem Lesepublikum einen monumentalen Roman.«
»Clemens J. Setz erzählt in seinem fulminanten Roman <em>Monde vor der Landung </em>von einem verrückten Menschen und bösen Zeiten.«
»... mittels kühner Metaphern und synästhetischer Verknüpfungen [wird] noch das alltäglichste Realitätsfragment als Ausnahmefall individueller Wahrnehmung dargestellt. Kaum jemand in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur kann diese Verrückung des Blicks so suggestiv vorführen wie Setz ...«
»Sanft, fast zärtlich entwirft sein Erzählton ein Deutschlandbild zwischen engstirniger Querdenkerei und der Gnadenlosigkeit kleinbürgerlichen Anstands. Dieser Roman schafft sich seine eigene geschlossene Welt, verspielt in seiner Lust am pseudowissenschaftlichen Fabulieren und hermetisch wie eine gläserne Kugel.«
»Setz schafft es ... mit [seinen] Bildelementen im Roman spielerisch, seine Nacherzählung sanft und in einem historischen Schwebezustand zu halten, holt sie aber zugleich wieder nah an die Gegenwart heran.«
»Setz gelingt es, deutsche Geschichte durch die Augen eines Menschen zu erzählen, der in einem völligen Paralleluniversum lebt.«
»Peter Bender und seine himmlische Partnerin Charlotte bezahlten teuer für ihre Glaubenstreue – aber sie haben von Clemens Setz diesen schönen Roman geschenkt erhalten.«
»Das ist das Erhellende am neuen Roman von Clemens Setz: Gegenwart und Vergangenheit werden nicht in einen Zustand wechselseitiger Denunziation gebracht. Der Roman fällt weder Urteile, noch zieht er seine Schlüsse. Er beobachtet und beschreibt.«
»Ein großes, wichtiges Werk, geprägt durch geniale Erzählkunst und klare Bezüge zur Gegenwart. Sie führen eindringlich vor Augen, wie porös einige Gesellschaftsschichten in Krisenzeiten für alternativen Denk-Kram und ideologisches Geschwafel sein kann. Und das keineswegs nur bei Neumond. Pflichtlektüre, kristallklar.«
»Immer wieder gewinnt er grandiose Sprachbilder aus der Weltwahrnehmung seines Protagonisten und auch viel Witz aus dem Zusammenstoß mit der ›Realität‹.«
»Büchner-Preisträger Clemens J. Setz hat ein vielschichtiges, humorvolles, bitterernstes und irritierendes Buch geschrieben: Das Porträt von Peter Bender, der in einer wahnhaften Zeit überzeugt war, auf der Innenseite einer Kugel zu leben ... ein gewitztes und ernsthaftes Porträt einer widersprüchlichen Person. «
»Der grandiose Roman <em>Monde vor der Landung</em> von Clemens J. Setz erzählt vom Wormser Hohlwelt-Verfechter Peter Bender und der Frage, wie eine offene Gesellschaft mit kruden Theorien umgehen soll.«
Kundenbewertungen
Polygamie, Pseudowissenschaft, Weimarer Republik, Rheinstaat, Ostfront, alternative Wahrheiten, Gefängnis, Zwischenkriegszeit, Psychiatrie, Welteislehre, Hohlerde, Antisemitismus, Posttraumatische Belastungsstörung, Separatismus, Hohlwelt-Theorie, Putsch, Deportation, Judentum, Währungsreform, Auschwitz, Karl Neupert, Soldat, hollow earth, Inflation, Wahn, braune Esoterik, Österreichischer Buchpreis, Alfons Paquet, Wahnsystem, Gotteslästerung, Worms, Nibelungen, Querdenker, Adolf Hitler, rechte Esoterik, Nationalsozialismus, Aszendent, Theresienstadt, Wahnsinn, Nürnberger Gesetze, Deutsches Heer, Flat-Earth-Theorie, Mauthausen, Innenkosmos, Wirtschaftskrise, Verschwörungstheorien, birth chart, Wahnvorstellungen, Buch Bestseller, Astrologie, Innenuniversum, Krieg, Drittes Reich, Verschwörungsglauben, Koresh, Hitlerjugend, Konzentrationslager, NS-Zeit, Sekte, Koreshan Unity, Silvio Gesell, Verschwörungsideologie, Sternenbilder, Cyrus Teed, Hyperinflation, Wahre Geschichte, PTSD, Heinrich Himmler, Rheinland-Besetzung, Machtergreifung, Peter Bender, NSDAP, Martin Luther, Shoah, Putschversuch, Spiegel-Bestseller-Liste, Schoah, Hitlerputsch, Johannes Lang, Bestseller Bücher