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Dramaturgie der geschlossenen Form - Henrik Ibsens „Gespenster“

Michael Becker

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Theater, Ballett

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Filmwissenschaft und Mediendramaturgie), Veranstaltung: Einführung in die Dramaturgie, Sprache: Deutsch, Abstract: Um „Gespenster“ (1881) interpretatorisch hinreichend zu deuten, muss der Kontext der Entstehungsgeschichte und die damalige Situation des Autors beleuchtet werden. Ibsen lebte bis 1891 überwiegend in Rom, München und Dresden im von ihm benannten „freiwilligen Exil“. Der Schriftsteller war entsetzt über die Unfreiheit des Individuums innerhalb der Gesellschaft Norwegens und die Rückständigkeit der dort in Schulen vermittelten Bildung. Die Meinungsfreiheit wurde maßgeblich durch die Zensur der Kirchenväter beschnitten. Diese vertraten die Ansicht, dass der Mensch dazu gezwungen sei, all seine Neigungen und Triebe zu unterdrücken und sich auf die Ver-wirklichung der damaligen theologischen Grundansichten zu besinnen habe. Kurz be-vor Ibsen mit seiner Arbeit an dem Familiendrama begann, gab er in einem Brief an seinen Verleger seine in „Gespenster“ später deutlich ausgedrückte Intention preis: „Der schwarzen Theologenbande, die zur Zeit im norwegischen Kulturministerium das Regiment führt, werde ich bei Gelegenheit ein passendes literarisches Denkmal setzen.“ Ibsens deutliche Kritik an den Grundpfeilern der bürgerlichen Gesellschaft drückt sich besonders scharf in der Entlarvung der Ehe und der Familie als einen „Sumpf“ aus und erklärt diese Form des Zusammenlebens als „bankrott“, da sie das Individuum durch die unerfüllbaren Maßstäbe in Form der öffentlichen Meinung verelenden lässt. Das Stück führt in aller Drastik am Beispiel von Helene und Osvald Alving vor, was mit dem Einzelnen geschieht, wenn man nicht die Feigheit überwindet, die Fassade der Familie zu durchbrechen und guten Gewissens durch das Leben geht. Osvald wird so regelrecht geopfert und Helene wird wohl über dem Tod ihres Sohnes vollständig ver-zweifeln. Ibsen betont durch die Zielstrebigkeit des dramaturgischen Aufbaus mit dem harten, schonungslosen Schluss seine Forderung nach zeitlos gültigen Idealen - wie Ehrlichkeit, Moral und Selbstverwirklichung. Diese Forderung nach Werten der Auf-klärung, die wir auch im 21. Jahrhundert ständig vor Augen haben sollten, verleiht dem Stück in seiner Grundthematik eine wohl zeitlose Aktualität, weshalb „Gespenster“ noch heute in den Spielplänen der Theaterhäuser zu finden ist.

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Schlagwörter

Henrik Ibsen, Gespenster, Gustav Freytag, Geschlossene Dramaturgie, Analytisches Drama, Naturalismus, Volker Klotz, Gengangere, Skandinavische Dramatik