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Das besondere Gastmahl. Die Uraufführung von Elfriede Jelineks „Rechnitz (Der Würgeengel)“ unter der Regie von Jossi Wieler

Münchner Kammerspiele, 2008

Michael Becker

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Theater, Ballett

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Facetten des Postdramatischen: Das Theater von Elfriede Jelinek, Sprache: Deutsch, Abstract: In Elfriede Jelineks Dramentext „Rechnitz (Der Würgeengel)“ recycelt die Autorin unterschiedlichste Sprachmaterialen auf kritische, entlarvende oder ironisierende Weise. Die Boten berichten/sprechen also „in fremden Zungen“ und formen einen sich prismatisch aufbrechenden Assoziationsraum. Jelinek verknüpft in einem dekonstruktivistischen Verfahren eine Überfülle an Bedeutungen und bündelt Gegenwart, Ver-gangenheit und Zukunft zu einer fluiden Geschichtlichkeit, in der die unterschiedli- chen Zeiten miteinander korrespondieren, eine Geschichtlichkeit, die sich von der Historizität insofern absetzt, als sie nicht abzuschließen ist. So kehren die Opfer der Shoah, hier die ermordeten jüdischen Zwangsarbeiter des Massakers in Rechnitz, als Untote zurück, und vereinen sich in einem Sprachgeflecht mit den Stimmen der Täter und der Nachgeborenen, um die Gegenwart zu evaluieren und die Parameter für die Zukunft neu zu kalibrieren. Dem Ensemble um den Regisseur Jossi Wieler ist es in ihrer Münchner Uraufführungsinszenierung, 2008, gelungen, das von Jelinek eingearbeitete Obszöne und Provokative in Form einer visuellen Dramaturgie und performativer Dimensionen aufzunehmen und fortzuschreiben. Die fünf im Probenprozess geformten und durch die Sprache der Schauspieler individualisierten Botenmasken machten im Akt der theatralen Darstellung die Ebenenwechsel zwischen einem „Heute“ und einem „Damals“, entweder als demagogische Entertainer an der Rampe oder als animalische, frivole Bewegung im Raum, für die Nachgeborenen der Opfer sowie der Täter im Zuschauerraum präsent. Durch die komplex organisierte postdramatische Spielweise und durch die Versinnlichungsstrategie der orgiastischen Mordnacht, vorrangig die fünf Esshandlungen auf der Bühne, wird im Falle Wielers Arbeit tatsächliche Vergegenwärtigungsarbeit geleistet.

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Schlagwörter

Andre Jung, Burgenland, Nestroy, Hildegard Schmahl, Banalität des Bösen, Julia Loche, Thyssen, Elfriede Jelinek, Münchner Kammerspiele, Botenbericht, Postdramatik, Rechnitz, Jossi Wieler, Massaker, Rechnitz (Der Würgeengel), Margit von Batthyány