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Fluchgold

Isolde Kurz

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Belletristik / Hauptwerk vor 1945

Beschreibung

Fluchgold ist eine Erzählung von Isolde Kurz. Reinlesen: Der blasse Mann hinter dem Rednerpult war am Schlusse seines Vortrags angekommen. Die Hörer saßen verdutzt und wie benommen. Man befand sich zur Zeit mitten im Weltkrieg, und der Ausrufer hatte sie zu einer vaterländischen Werberede für Goldablieferung herbeschieden, sie waren aber, wie ihnen schien, in einen Vortrag über Spiritismus geraten. Denn statt von der wirtschaftlichen Notwendigkeit der Vermehrung des Goldbestandes der Reichsbank zu sprechen, die ihnen schon allsonntäglich von der Kanzel herab ans Herz gelegt wurde, hatte der Redner die Sagen aller Völker herangezogen, um auf den Fluch, der dem Golde im Einzelbesitz anhaftet, ja geradezu auf eine innewohnende Dämonie des gelben Metalles hinzuweisen, das sich diesem auf seinem Weg durch Lasterhöhlen und Verbrecherhände anhefte und aus der dem jeweiligen neuen Besitzer ein dunkles Verhängnis erwachsen könne. Denn diejenigen, die um des Goldes willen ihr Leben verloren hätten, so führte er aus, der gerichtete Verbrecher so gut wie sein Opfer, könnten auch in der jenseitigen Welt vom Anblick ihres Schatzes nicht lassen, sie zögen ihm ins Haus seines neuen Herrn nach und lockten, um nicht allein die Geprellten zu sein, durch innere Zuflüsterungen einen neuen Missetäter auf seine Spur. Diese unsichtbare Verführung wußte er so anschaulich zu schildern, daß auch die Freigeister unter den Zuhörern sich einer Gänsehaut nicht erwehren konnten. Besonders als er sich zu der Behauptung verstieg, daß es bisweilen ganz reinen schuldlosen Wesen gegeben sei, die Gegenwart solcher unreinen Geister zu spüren. Und er hatte mit der dringenden Mahnung geschlossen, wer von den Versammelten in diesen schweren Zeiten solch einen unheiligen Schatz in der Wohnung bewahre, der möge ihn ohne Zeitverlust dahin tragen, wo er durch den höheren vaterländischen Zweck entsühnt und gereinigt werde.

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