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Bitterfelder Geschichten

Erik Neutsch

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Belletristik / Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Beschreibung

Eine Reihe von Geschichten um das Chemiekombinat Bitterfeld hat Erik Neutsch in diesem Buch zusammengetragen und später alle in „Heldenberichte“ noch einmal veröffentlich. Es geht um einen Arbeiter, der einen Fernseher hat, aber keine Antenne zu kaufen bekommt, und so zum Dieb wird. Ein junger Arbeiter heiratet eine Frau mit Kind, was damals durchaus nicht normal war. Es geht um das Verhältnis der erfahrenen Praktiker zu den Theoretikern von der Hochschule, um blinden Ehrgeiz, Ehrlichkeit, um die Unterstützung der Arbeiterklasse bei der Kollektivierung der Landwirtschaft, … Neutsch stellt hier sein Erzähltalent unter Beweis. Für alle, die sich für das Berufsleben in der DDR interessieren, eine unerschöpfliche Quelle. LESEPROBE: Beinahe wären die beiden aufeinandergeprallt. Als Greiner um die Mauer bog, die den Park auf der einen Seite von den Hinterhöfen der angrenzenden Mietshäuser trennte, stand das Mädchen vor ihm. Es hielt erschrocken inne und sah dem Arbeiter groß in die Augen. Er merkte, wie es seine Blicke über ihn hinweggleiten ließ. Er fühlte sich gemustert und errötete. Er glaubte nicht anders, als daß die Unbekannte seine Gedanken erriete, als daß sie den Grund seiner Anwesenheit erahnte. Sie lachte. Silbern. Ein wenig zu schrill. Greiner hatte sich das Wiedersehen völlig anders ausgemalt. Er hatte seine Schritte verlangsamen wollen, sobald er sie entdeckte. Ihre Gestalt wollte er abforschen, ihr Gesicht, ihre Haare, ihren Mund... Jetzt verwirrte ihn ihre Nähe, und er senkte den Kopf und eilte von dannen. Als er sich nach ihr umdrehte, fand er sie nicht mehr. Aber er war froh. Er hatte sie wiedergetroffen. Er würde ihr wieder und wieder begegnen, täglich in diesem Park, der noch vor kurzem eine Trümmerstätte zerbombter Häuser gewesen war, den man angelegt hatte, um die Toten zu vergessen, die unter ihm lagen. Das schöne Mädchen hatte ihm zugelacht, seine Stimme klang ihm in den Ohren nach. Sie waren nicht nur aneinander vorbeigelaufen, sie besaßen ab heute eine Gemeinsamkeit. Das halb erschrockene, halb belustigte Lachen der schwarzhaarigen Fremden hatte allein ihrer plötzlichen Begegnung gegolten. Außer ihm hatte es niemand gehört. Oder hatte sie über sein törichtes Benehmen gelacht? Darüber, daß er über und über rot geworden war? Karl Greiner wollte mit sich allein sein. Noch einmal wollte er in Ruhe das Wiedersehen auskosten. Es verlangte ihn nicht, schon die elterliche Wohnung aufzusuchen.

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Schlagwörter

Kollektivierung, Arbeiter, Bodenreform, Intelligenz, Halle/Saale, Bitterfeld, DDR