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Die Bibliothekarin

Peter Marius Huemer

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Belletristik/Erzählende Literatur

Beschreibung

»Du stehst um acht Uhr auf. Um neun Uhr sitzt du an deinem Tisch und betätigst den Hebel. Der Arm legt ein Buch auf den Tisch. Du siehst dir das Buch an und füllst die Liste aus. Du betätigst den Hebel erneut. Der Arm greift sich das Buch und stellt es zurück. Du betätigst den Hebel erneut. Wenn die Liste voll ist, lochst du sie und legst sie in den Ordner. Wenn der Ordner voll ist, stehst du auf und wirfst ihn in die Klappe. Du nimmst einen neuen Ordner aus einer der Truhen neben der Klappe. Jedes neue Blatt Papier versiehst du mit einem Raster und machst daraus eine Liste nach Vorlage derer, die ich dir soeben gezeigt habe. Du liest niemals mehr als notwendig. Das ist deine Arbeit bis acht Uhr abends. Um ein Uhr darfst du eine halbe Stunde pausieren und etwas essen. Hast du verstanden?« In einer Welt ohne freien Himmel, einer Welt strenger Segmentierung dominiert lediglich die Pflicht. Sprache ist auf das Nötigste reduziert, das Lernen zielgerichtet und der Alltag streng geregelt. Zwischenmenschliche Kontakte gibt es nicht und Kommunikation beschränkt sich auf ein Rohrpostsystem. Die Bibliothekarin lebt in Abteilung F-23 und ihre Pflicht besteht darin, die literarischen Werke der Vergangenheit, das kulturelle Erbe einer anderen Zeit zu katalogisieren. Lesen darf sie die Werke nicht – das liegt nicht im Rahmen ihrer Pflicht und was nicht der Pflichterfüllung oder dem Überleben dient, ist verboten. Sie hat sich mit ihrem Dasein abgefunden, kennt nichts anderes, bis sie in den Sog der Sprache gerät, in den Sog von Menschlichkeit, Kommunikation und Nähe.

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Schlagwörter

Einsamkeit, Sprache, Dystopie, Literatur, Zukunft