img Leseprobe Leseprobe

Pfadfinder in Südwestafrika in den 1930er Jahren. Zwischen Entdeckungsfantasien, Ahnenverehrung und Sehnsucht nach dem Vaterland

Julia Preißer

PDF
15,99
Amazon iTunes Thalia.de Weltbild.de Hugendubel Bücher.de ebook.de kobo Osiander Google Books Barnes&Noble bol.com Legimi yourbook.shop Kulturkaufhaus ebooks-center.de
* Affiliatelinks/Werbelinks
Hinweis: Affiliatelinks/Werbelinks
Links auf reinlesen.de sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt reinlesen.de von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

GRIN Verlag img Link Publisher

Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Regional- und Ländergeschichte

Beschreibung

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Geschichte Europas in der Welt), Veranstaltung: Grenzen, Grenzüberschreitungen, Verflechtungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Selbstverständnis der Jugendverbände in Südwestafrika in den 1930er Jahren – insbesondere der Pfadfinder. Sie untersucht, welche Einflussfaktoren dieses Selbstverständnis prägten und macht deshalb Identifikationsfiguren und Projektionsflächen aus. Außerdem zieht sie Jugendverbände innerhalb Deutschlands zum Vergleich heran. Mit dem Ersten Weltkrieg verlor Deutschland seine Kolonien. Rund die Hälfte der Siedler aus Südwestafrika – vornehmlich Beamte, Polizisten und Soldaten – wurden mit ihren Familien ausgewiesen. Die verbliebenen deutschen Siedler erlebten sich – bedingt durch die Mandatsherrschaft und den einhergehenden Macht- und Ansehensverlust – immer mehr als Solidargemeinschaft, Klassenunterschiede verschwanden. Ein ähnliches Moment entwickelte sich innerhalb Deutschlands durch die propagierte ›Volksgemeinschaft‹ in Reaktion auf den Kriegsverlust und die linksrheinische Besatzung. Unter den Nachfahren der ersten und zweiten Siedlergeneration, die ihr ›Vaterland‹ nur aus Erzählungen und Bildungs- und Verwandtschaftsbesuchen kannten, entwickelte sich ein neues Selbstverständnis, das zwischen Vaterlandsehnsucht und Treue zur südafrikanischen Heimat schwankte. Helmut Bley spricht von einer »doppelten Loyalität«. Während die Jugendbünde in Deutschland zunächst nach Autonomie und einer eigenen, von den Erwachsenen unabhängigen Identität strebten und später ganz in der Identifikation mit dem ›Führer‹ aufgingen, erlebte die »Jugend über dem Meer« die Folgen der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Machtübernahme überwiegend aus der Ferne. Zwar existierten bereits in den späten 1920er Jahren Verbindungen zwischen der NSDAP in Deutschland und den deutschen Siedlern in Südwestafrika. Und ebenso trieb die Partei vor allem durch die sogenannten Kulturvereine in Südwestafrika Propaganda. Doch wurden NSDAP und HJ 1934 im Mandatsgebiet verboten und die jeweiligen Führer des Landes verwiesen. Für die Jugendlichen bedeutete dies einen neuen Identitätskonflikt. Nicht zuletzt deshalb, weil sie von der Mandatsregierung von nun an kritisch beäugt wurden. Die Pfadfinder, die sich bereits Ende der 1920er Jahre entwickelt hatten9, gewannen nun eine verstärkt identitätsstiftende Bedeutung.

Weitere Titel in dieser Kategorie
Cover Grenzland Detroit River
Paul-Matthias Tyrell
Cover Leben mit Grenzen
Zentralkomitee der deutschen Katholiken Renovabis e.V.
Cover Essen und Trinken
Florian Kührer-Wielach
Cover Recht im Exil
Sara Weydner
Cover Alpenland Vorarlberg
Bernhard Tschofen
Cover Witwerschaft
Laura Potzuweit

Kundenbewertungen

Schlagwörter

Hitlerjugend, Kolonialismus, Namibia, Führer, Pfadfinder, Weimarer Republik, HJ, postcolonial, Bündische Jugend, Gender studies, Jugendbünde, Schutztruppen, Windhuk, Südwestafrika, postkolonial, Männlichkeitsforschung