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Feministische Identitätspolitik - Zur Handlungsfähigkeit postsouveräner Subjekte

Sonja Vogel

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Frauen- und Geschlechterforschung

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: Fragwürdige Identitäten? Herstellung des Selbst und ihre wissenschaftlichen Verhandlungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Ende des 20. Jahrhunderts standen die sozialen Bewegungen vor einem existenziellen Problem, denn „Identität“ als zentralen Topos der Politik zu begreifen war in Verruf geraten. Galt Identität lange Zeit als Bedingung für Politik, so waren, nicht zuletzt durch die Popularisierung poststrukturalistischer Ideen (z.B. durch Michel Foucault) oder den Ansatz der Dekonstruktion (Jacques Derrida), nun Konstruktionsmechanismen und Effekte von Identitätspolitik in den Blick geraten. Auch feministische Strömungen verlagerten die Betrachtung des Geschlechts von der Differenz hin zur Frage der Macht. Die Einsicht, dass soziale Kategorien nicht nur deskriptiv, sondern immer schon Teil von Machtstrukturen und damit ausschließend sind, war entscheidend. Die z.B. mediale Konstruktion stereotyper Weiblichkeiten blieb bis in die Neunziger Jahre das Hauptinteresse feministischer Ansätze. Die Zweite Frauenbewegung thematisierte ihr Subjekt „Frau/en“ meist über eine Opferrolle, in die die patriarchalische Gesellschaftsordnung Frauen per se zwinge. Für diese Setzung wurde die Bewegung vor allem von nicht-weißen Frauen, von Frauen unterpriviligierter Schichten oder marginalisierter Sexualitäten kritisiert. Durch postkoloniale Theorien ist diese Kritik zum Begleiter feministische Theorie geworden. Insbesondere Judith Butler thematisierte „Frau/en“ als Subjekt des Feminismus als eine Kategorie, die einerseits Ausschlüsse provoziere und andererseits Teil jener Machtstrukturen bleiben müsse, die sie abschaffen wolle. Die Pattsituation zwischen Notwendigkeit und Ablehnung von Repräsentationspolitik und einem entsprechenden ‚Universalsubjekt’ traf die feministische Theorie und Praxis hart. Denn: „Wird mit der Dekonstruktion von Frauen nicht nur jegliche Grundlage für Politik, sondern gleichzeitig auch eine Analyse der gesellschaftlichen Situation von Frauen zunichte gemacht, also feministische Politik und Forschung obsolet?“ Die Frage von Isabell Lorey fasst die Ängste vieler Feministinnen zusammen und verweist gleichzeitig auf die Tragweite der Identitätsproblematik für soziale Bewegungen. Butlers Kritik evozierte Angst vor einer Partikularisierung des Feminismus und vehemente Ablehnung, da man das Modell eines handlungsfähigen Subjekts in Frage gestellt sah, aber auch Zustimmung von zumeist poststrukturalistisch geprägten Feministinnen. Diese meinten, das Ende einer auf die „Frau/en“ gerichteten Emanzipationspolitik könne auch der Anfang einer ganz anderen Politik sein.

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Schlagwörter

Feministische, Handlungsfähigkeit, Subjekte, Identitätspolitik