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Kolonialdiskurs bei Kleist und Liepe

'Als die Schwarzen die Weißen ermordeten' oder 'Die Kämpfe des Polentums wider das Deutschtum in der deutschen Ostmark'

Britta Wehen

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Regional- und Ländergeschichte

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,3, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Geschichte), Veranstaltung: Kolonialdiskurs, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der ganze Liebreiz unserer Rasse soll ihn umschmeicheln; wir wollen ihn einspinnen in ein weiches, mildes Netz von Freundlichkeit und Güte, ihm allmählich das deutsche Gift aus den Adern saugen […].“ Was der polnische Priester Kasimir Lokjetek in Liepes Roman plant, wäre wohl auch ganz im Sinne Congo Hoangos, der sich als einer der Anführer des haitiani-schen Aufstandes in Kleists Erzählung gegen die französischen Soldaten erhebt. In beiden Texten geht es um den Versuch der indigenen Bevölkerung, sich von den Kolonial-herren zu befreien, beide Texte werden jedoch auf unterschiedliche Weise durch diese ‚Ras-senverhältnisse’ strukturiert. Zunächst überrascht die Tatsache, dass Kleist eine koloniale Erzählung zu einem Zeitpunkt verfasst, lange bevor Deutschland selbst Kolonien besitzt. Susanne Zantop hat jedoch gezeigt, dass das Nachdenken und Phantasieren über koloniale Begegnungen nicht an die reale Existenz von Kolonialbesitz gebunden sein müssen. Auch in Kleists „Verlobung in St. Domingo“ und Liepes „Die Spinne“ begegnet uns das Stereotyp von Anziehung und Ablehnung, basierend auf europäischen Rassevorstellungen. Diese Rassevorstellungen gründen nach James Blaut auf der Überzeugung, „that European civilization […] has had some unique historical advantage, some special quality of race or culture or environment or mind or spirit, which gives this human community a permanent superiority over all other communities […]” – ein Phänomen, das daher passenderweise den Begriff ‚Eurozentrismus’ erhält. Die Welt wird in den Augen der Anhänger dieser Modellvorstellung aufgeteilt in ein innovatives Zentrum sowie periphere, rückständige Randgebiete der Welt. Beide Gebiete er-halten unterschiedliche Zuschreibungen – ‚Zivilisation’ einerseits sowie ‚Barbarismus’ und ‚Wildheit’ andererseits. Sowohl Zantops als auch Blauts Theorien basieren auf den Kolonialdiskursen des 18. bis be-ginnenden 20. Jahrhunderts, so dass sich die Frage stellt, inwiefern diese diskursiven Elemen-te in den Erzählungen Kleists und Liepes ausgestaltet werden.

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Schlagwörter

Kolonien, Albert Liepe, Arata, Kaiserreich, Kolonialbesitz, Die Spinne, Eurozentrismus, Heinrich von Kleist, Rassismus, Verlobung in St. Domingo, Blaut