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Klientschaft, Klientel und Klientelsystem in einer sizilianischen Agro-Stadt

Clemens Grün

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Volkskunde

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Politische Anthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zeichenlehrer Calogero hat sich nie in seinem Leben für Politik interessiert. Dennoch wird er zum Hauptkandidaten der sozialdemokratischen Partei für die Kommunalwahlen des Jahres 1966 im sizilianischen Campopace. Durch persönliche Beziehungen mobilisiert er außerdem zusätzliche Wählerschaft für die Partei. Diese ihm auferlegte Verpflichtung ist Gegenleistung für die Begünstigung bei einer Abiturprüfung, die der Verlobten Calogeros auf dessen Bitten durch eine Studienrätin zuteil wird, die ihrerseits mit einem sozialdemokratischen Parteisekretär vermählt ist...1 Behörden bearbeiten Anträge, Akten und andere Dokumente bevorzugt, wenn sie von Personen kommen, die Macht besitzen oder durch solche geschützt werden. Bei der Vergabe von Bauprojekten und der Besetzung von Angestellten- oder Beamtenstellen entscheiden nicht Sachgesichtspunkte, sondern die persönliche Beziehungskette zwischen Bewerber und Prüfer. Private Firmen werden zu defizitären Verwaltungsapparaten aufgebläht und in staatliche Abhängigkeit getrieben, weil Banken Kredite nur im Gegenzug zur Stellenvermittlung vergeben... Solcherlei „Futterkrippenwirtschaft“ („spoils system“/ M. Weber2), die Mühlmann und Llaryora Mitte der 60er Jahre bei ihren sozialanthropologischen Untersuchungen in Campopace antreffen, fällt genauso wie das zuerst genannte lavoro capillare (Werben um Wählerstimmen bei Freunden und Verwandten) soziopolitisch unter den Begriff der Patronage, ein Phänomen, das, so J. Boissevain3,. „den Staat schwächt, Vetternwirtschaft, Korruption und influence-peddling ermöglicht und die Autorität der Gesetze untergräbt.“ Es handelt sich um ein System von Leistungen, die zwischen einer Patron (P) benannten Machtperson und ihren Klienten (C) ausgetauscht werden. Der Patron ist im Besitz eines Patronates, einer permanenten und institutionalisierten Position, die ihm bestimmte „Chancen“ (M. Weber4) an Macht, Prestige, Einfluss und Reichtum ermöglicht, kraft derer er niedriger gestellte Personen durch Dienstleistungen begünstigen kann. Hierfür erwartet P Gegenleistungen von C5. [...]

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Schlagwörter

Patronage, Mühlmann, Lientelismus, Sizilien, Mafia