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Raum 23 Bei allen Sonnen, das ist wunderbar

Jürgen Timm

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Belletristik/Erzählende Literatur

Beschreibung

Ich befinde mich in der Savanne, nachts, am Lagerfeuer, unter den Sternen. Ich lausche den Stimmen der Nacht. Ich staune, wie vielfältig sie sind, alle möglichen Laute, Zirpsen und Piepsen Grunzen, Bellen, Brummen, Schlagen. Ich schaue dem Feuer zu, den Flammen, den Funken, wie sie den Himmel hochkreisen, der Glut, wie sie langsam versinkt. Ich schaue zu den Sternen hoch. Die Sterne, die Sonnen, Myriaden von ihnen. Ich frage, wie sie entstanden sind - die Milchstraße, das Universum. Ich denke an meine Kindheit - kleine Kindheit, große Kindheit - Sie liegt lange zurück. Ich denke an meine Jugend - Begegnungen, Freunde, Liebe, Beziehungskisten. Ich denke über das Leben nach - wie es entstanden sein könnte - wie es sich entwickelt hat - und wie es sich entwickeln wird. Ich denke an die Menschen - warum sie so sind, wie sie sind, woher sie kommen und wohin sie gehen werden. Ich habe das Gedachte, meine Bilder, auf Tonträger gesprochen, nachts noch am Lagerfeuer, unter den Sternen, im Lichte des Feuers. Später habe ich sie abgeschrieben, verbessert und verschlechtert. Verschlechtert? Ja, viel von der ursprünglichen Magie ging verloren. Die Bilder versuchen, das Gedachte, Erfühlte, Erlebte festzuhalten. Die Bilder beschäftigen sich mit Naturwissenschaften, Kosmologie, Evolution, mit Religionen, Krieg und Frieden, Liebe, Verrat, und Gemeinheiten, mit Erhabenen und dem letzten Dreck. Und hier liegt das Problem. Die Bilder sind nichts, was man einer Gattung oder Richtung zuordnen könnte - folglich weiß niemand, was er mit den Bildern anfangen soll. Lyrik, Poesie, Philosophie - Historie, Fantasie, Science Fiction, Gesellschaft und was weiß ich, die Suche nach dem Sinn des Seins. Alles geht durcheinander. Niemand weiß, in welche Schublade sie gehören. Na gut, bleib ich eben allein mit meinen Bildern. Alle Zeit gab es für die Bilder. Ich habe mir die Zeit genommen, gestohlen genaugenommen. Vielleicht war das ein Fehler. Du musst das verstehen, ich habe es in meinem Leben zu nichts gebracht. Alle Zeit gab es für die Bilder. Na gut, es muss wohl auch Menschen wie mich geben. Ich habe es mir nicht ausgesucht, nicht wirklich. Die Natur hat mich so gemacht. Nun, sehr bald, werde ich sterben. Ist doch gut. Der Tod, Hannes, der große Erlöser, ich gehe ihm entgegen. Keine Hölle, kein Paradies, ist doch gut. Noch einmal durchatmen. Das war es dann. Das Leben war schön, zu Zeiten auch weniger schön. Wie dem auch sei, nun bin ich froh, dass es bald vorüber ist.

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